☕️ Guten Morgen Genossen,

China befindet sich in der heißen Phase des Gaokao, dem chinesischen Abitur. Um Pfuschern das Handwerk zu legen, hat DeepSeek zwischenzeitlich einige Funktionen abgeschaltet.

Aber keine Panik! Jetzt läufts wieder. Wir hatten schon Angst, dass wir selber recherchieren müssen, was die Hauptstadt von Burundi ist (Gitega) oder was man außer Butter sonst noch in den Kaffee tun kann… 

Apropos Blockade: Der ehemalige American Chamber-Chef in China sagt, dass die USA “einfach Alternativen finden werden”, wenn China weiter Seltene Erden zurückhält. Wir sind gespannt…

🔢 Zahlen & Fakten

150.000

150 000 Vollzeit-Lieferfahrer plant JD neben den bereits vorhandenen 100 000 Fahrern einzustellen.

1,26 Mrd. US$

Für diese stolze Summe hat Tencent Music die Online-Audio-Plattform Himalaya übernommen, die künftig als 100 %ige Tochtergesellschaft geführt wird.

1,5 Mrd. US$

Umfang des indonesischen Konjunkturpakets mit Bargeld- und Reiszuteilungen zur Abfederung der Auswirkungen US-amerikanischer Zölle.

🚀 Benchmarks

Top Bit: 📡 Huawei kontert US-Sanktionen mit Cluster-Technik

In einem Interview mit der People’s Daily hat Huawei-CEO Ren Zhengfei eingeräumt, dass Huaweis Chips eine Generation hinter US-Technologie liegen. Doch durch Cluster Computing, Mathematik und neue Chiparchitektur sei man dennoch in der Lage, konkurrenzfähige KI-Leistung zu liefern – trotz US-Sanktionen.

Die Details

🧠 Cluster statt Power-Chip: Huawei nutzt massive Rechencluster („AI CloudMatrix 384“) mit Hunderten Ascend-910C-Chips – in manchen Bereichen schneller als Nvidias Topmodell.

🔬 180 Mrd. Yuan für Forschung: Ein Drittel davon fließt in theoretische Grundlagen – laut Ren der Schlüssel, um die USA eines Tages einzuholen.

📦 Huawei bleibt pragmatisch: „Unser Einzelchip ist schwächer, aber wir kombinieren Mathematik mit Physik. Software ist kein Engpass.“

📉 US-Sanktionen greifen nicht wie geplant: Trotz Exportverboten entwickeln sich KI-Anwendungen und Chip-Designs in China weiter.

🗣️ Bescheiden – mit Botschaft: „Die USA überschätzen Huawei“, so Ren. „Wir müssen hart arbeiten, um dieser Bewertung gerecht zu werden.“

Warum das wichtig ist

• Techkrieg mit Umwegen: Trotz Blockaden zeigt Huawei, wie sich Innovationsdruck und staatliche Förderung auszahlen können.

• KI als geopolitisches Rennen: Huawei greift Nvidia auf dem Heimatmarkt an – der US-Markt bleibt jedoch verschlossen.

• Signal für Chinas Chipindustrie: Huawei sieht sich nur als „einen von vielen“ – mit dem klaren Ziel, US-Vorsprung schrittweise aufzuholen.

Hintergrund

Seit 2019 unterliegt Huawei harten Exportbeschränkungen der USA. Der Konzern darf weder Hochleistungschips noch Produktionsmaschinen aus dem Westen beziehen. Dennoch überraschte Huawei 2023 mit einem 5G-fähigen Smartphone samt selbst entwickeltem Chip. Die neue Strategie setzt verstärkt auf Chip-Stacking, theoretische Forschung und massive Investitionen in AI-Infrastruktur – zuletzt auch als Antwort auf US-Beschränkungen für Nvidia-Chips.

Weiterlesen: SCMP, Bloomberg, FT

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Head Of The Day

Guo Pei

👗 Von Textilfabrik-Arbeiterin zur Haute-Couture-Ikone: Guo Pei arbeitete in einer Fabrik bevor sie 1997 ihr eigenes Modehaus gründete. Ihren internationalen Durchbruch schaffte sie 2015 mit Rihannas kanariengelbem Met-Gala-Kleid, das in über 50.000 Stunden und mit 200.000 Swarovski-Kristallen entstand. 2016 wurde sie als erste Asiatin Gastmitglied der Chambre Syndicale de la Haute Couture und machte 2017 ihr Debüt auf der Pariser Fashion Week. Ihre opulenten Kreationen werden weltweit in Museen und Ausstellungen gefeiert, während sie nach wie vor in Beijing lebt. Wir haben gecheckt: Ihre Kollektionen gibt es bei Shein leider nicht zu kaufen…

Market Bit: 🚚 Temu & Shein setzen auf Europa

Details

☁️ Drohende US-Zölle: Temu verlor im Mai 48 % seiner US-Daily-Active-Users nach Ende der De-Minimis-Ausnahme, Shein verzeichnete einen Umsatzrückgang von 13 %.

🇪🇺 Europa-Fokus: In der EU stiegen Temus Consumer-Spending um 63 % und Sheins um 19 %; im UK jeweils um 38 % bzw. 42 % YoY.

🛠️ Operativer Ausbau: Erhöhte Digital-Werbebudgets in UK & Frankreich, Ausweitung von Lagerkapazitäten und lokalen Geschäftsmodellen.

🤝 Nachhaltigkeitspflichten: Die kommende EU-Sorgfaltspflicht-Richtlinie verlangt Offenlegung von Menschenrechts- und Umweltstandards in Lieferketten.

Warum das wichtig ist

• Konsumentenpreise: Kunden profitieren kurzfristig von günstigen Angeboten, müssen aber mit möglichen EU-Gebühren und höheren Compliance-Kosten langfristig rechnen.

• Globaler Handel: Die Entwicklung verdeutlicht, wie Handelsstreitigkeiten und Protektionismus internationale Lieferketten und E-Commerce-Modelle beeinflussen.

• Wirtschaftlicher Wettbewerb: Das aggressive Vorpreschen chinesischer Plattformen setzt traditionelle Einzelhändler und Logistikanbieter weltweit unter Druck, ihre Strukturen zu modernisieren.

Weiterlesen: CNBC, Reuters

Top Reads

🌍 Weltbank kappt 2025-Prognose: Wegen höherer Zölle und Unsicherheit soll die Weltwirtschaft nur noch um 2,3 % wachsen – schwächstes Nicht-Rezessionsjahr seit 2008. Welthandel verliert weiter Schwung (-1,6 Pkt. auf 1,8 %), Inflation bleibt mit 2,9 % über Vor-Covid-Niveau. Zusätzliche 10-Punkte-Zollerhöhungen könnten das Wachstum laut Modell um weitere 0,5 Pkt. drücken. Mehr dazu.

🔆 Chinas Solarbranche sucht Ausweg: Überkapazität, Preiskrieg und neue US-Zölle drücken Margen; auf der SNEC-Messe in Shanghai mahnt Branchenveteran Zhu Gongshan zu mehr Innovation statt ruinöser Kostenschlachten, um wieder profitabel zu wachsen. Mehr dazu.

🚗 Honda setzt vorerst auf Hybride: Der Autobauer kürzt seine EV-Investitionen von 10 auf 7 Bio. ¥ und macht profitable Hybridmodelle zum Kern der Übergangsstrategie, um Margen zu stabilisieren und Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Mehr dazu.

Optional Reads

USA: Trumps Reiseverbot trifft erstmals Südostasien. Mehr dazu.

China: Ping An Bank lockt junge Kunden mit Pop-Mart-Labubu-Figuren. Mehr dazu.

Singapur: Qantas schließt Billigtochter Jetstar Asia Ende Juli und investiert 500 Mio. A$ in neue Flotte. Mehr dazu.

🥠 Fortune Cookie of The Day

🏀 Der 2,26m-Mönch: NBA-Superstar Victor Wembanyama wurde im 1500 Jahre alten Shaolin-Tempel in Henan gesichtet. Der 21-jährige Franzose hat seine Haare abrasiert und sich für zehn Tage in Schweige- und Kung-Fu-Übungen zurückgezogen, um Meditation, Disziplin und körperliche Kontrolle zu üben. Die NBA China bestätigte via Weibo seinen zehnten­tägigen Rückzug ins Kloster, während Shaolin-Vertreter erklärten, zu den Details „nicht viel sagen zu dürfen“. Zuvor hatte Wembanyama Peking besucht, war shoppen gegangen, trat in Basketball-Pickup-Spielen an und erkundete die Große Mauer. Jetzt tauscht er Dreierwürfe gegen Holzstöcke und innere Einkehr, um gestärkt und fokussiert bald wieder in die NBA zurückzukehren.

Bis morgen in Deinem Postfach, 

Thomas, Michael & das Team von asiabits.

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Die asiabits-Redaktion: Michael Broza, Thomas Derksen, William Hu, Eva Trotno und Cindy Zhang
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